Lebenslauf Friedrich Ebert geb. 04.02.1871, gest. 28.02.1925, zum 150. Geburtstag, Gedenkmünzen und Medaillen



Geburt, Schule und Lehre

Friedrich Ebert wurde am 04. Februar 1871 in Heidelberg geboren. Er war das siebte von neun Kindern von Karl Ebert und Katharina (geb. Hinkel). Drei seiner Geschwister starben bereits im Kindesalter. Sein Vater Karl war Schneidermeister und seine Mutter Katharina stammte von einer Kleinbauernfamilie ab. Friedrich begann 1885 nach Abschluss der Volksschule mit einer Sattlerlehre. Hat aber nie die Gesellenprüfung abgelegt.

Wanderjahre, Bremer Zeit

Wie damals üblich, ging er von 1888 bis 1891 in Süd- und Westdeutschland auf die Walz. 1889 trat er in die SAP (Sozialistische Arbeiter Partei, seit 1890 Sozialdemokratische Partei Deutschlands) und in den Sattlerverband ein. In Bremen arbeitete er 1891 als Sattler und Gastwirt. Dort lernte er Louise Rump ( geb. 23.12.1873) bei einer Gewerkschaftsversammlung kennen und heiratete sie 1894. Das Ehepaar hatte vier Kinder. Kurzfristig war er Redakteur bei der „Bremer Bürger-Zeitung“, der Ortszeitung der SPD. Danach pachtete er die Gastwirtschaft „Zur guten Hilfe“. Seine Wirtschaft war ein Treffpunkt von Sozialdemokraten und Gewerkschaftlern. 1899 wurde er in die Bremer Bürgerschaft gewählt und war dort der Fraktionsführer der Sozialdemokraten. 1904 fand in Bremen der Reichsparteitag der SPD statt, wobei Ebert als Vorsitzender fungierte.

Berlin, Parteiarbeit für die SPD, 1. Weltkrieg

Beim Parteitag 1905 wird er als Sekretär des SPD-Vorstandes gewählt und zieht nach Berlin. Anfangs übernahm er bürokratische Aufgaben jedoch ab 1909-10 auch politische Arbeiten. So wurde er Verbindungsmann zu den Gewerkschaften. 1912 wurde er in den Reichstag und dort in den Fraktionsvorstand der SPD gewählt. Nach dem Tod von August Bebel wurde Friedrich Ebert neben Hugo Haase 1913 zum Vorsitzenden der SPD gewählt. Nach Beginn des Ersten Weltkrieges kam es in der Partei immer wieder zu Auseinandersetzungen, ob Kredite für den Krieg bewilligt werden sollten. Ebert gelang es nicht die Parteiflügel zu einen und 1916/17 wurden die Kriegsgegner aus der Fraktion und der Partei ausgeschlossen. Daraufhin gründeten diese die USPD. Ebert versuchte zur Beendigung des Krieges einen Friedensvertrag mit den Ländern der Gegner (Entente) abzuschließen. Man wurde sich aber wegen der Kriegsschuldfrage nicht einig.

Novemberrevolution

Arbeiter streikten im November 1918 in Berlin und fordern eine Änderung der politischen Verhältnisse. Der Reichskanzler Max von Baden erklärte den Rücktritt von Kaiser Wilhelm II. und übergab sein Amt an Friedrich Ebert. Ebert wollte eine gewählte Nationalversammlung, die über die künftige Staatsform entscheiden sollte. Philipp Scheidemann, auch Vorsitzender der SPD, rief in Berlin die Republik aus. Kurz danach rief auch Karl Liebknecht, Spartakusbund, die „Freie Sozialistische Republik Deutschland“ aus, die durch ein Rätesystem funktionieren sollte. Ebert war weiterhin für den Parlamentarismus. Eine im Dezember 1918 in Berlin einberufener Reichskongress der Arbeiter- und Soldatenräte bestimmte mit Mehrheit für eine verfassungsgebende Nationalversammlung. Im Januar 1919 kam es in Berlin zu einem von bewaffneten, revolutionären Arbeitern initiierten Aufruhr, wobei die Regierung als abgesetzt erklärt wurde. Mit Hilfe der Regierungstruppen wurde der Aufstand niedergeschlagen. Freikorpssoldaten ermordeten die Spartakusführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Aus der Nationalversammlungswahl, wo erstmals auch Frauen wählen konnten, ging die SPD als stärkste Partei hervor.

Reichspräsidentschaft 

Friedrich Ebert wurde von der Nationalversammlung in Weimar zum Reichspräsident  gewählt. Das Amt des Reichskanzlers ging an Philipp Scheidemann. Es wurde eine Verfassung ausgearbeitet und über den Versailler Vertrag entschieden. Die nächsten Jahren waren jedoch von wirtschaftlichen und politischen Krisen (Inflation, Putsch, Morde) gezeichnet. Durch die hohen Reparationszahlung an die Siegermächte und den Schulden des Staates aus den Kriegsanleihen wurde die Geldmenge durch Ausgabe von immer mehr Geldscheinen ausgeweitet. Wegen Rückständen bei den Reparationszahlungen besetzte Frankreich das Ruhrgebiet. Es entstand die Hyperinflation, bei dem am Ende 1 USD  4,21 Billionen Reichsmark entsprach. Die Währung wurde durch die Einführung der Rentenmark (November 1923) und später durch die Reichsmark (Oktober 1924) stabilisiert und auch die Siegermächte reduzierten die Höhe der Reparationszahlungen.

Verleumdungsprozess und Tod

Die Presse warf Friedrich Ebert vor, dass er persönlich an der Kriegsniederlage schuld sei, da er sich im Januar 1918 in die Streikleitung im Munitionsarbeiterstreik wählen ließ. Die Richter verurteilten die klagenden Journalisten wegen Beleidigung, aber Ebert wurde vorgeworfen er hätte Landesverrat begonnen. Durch den Prozess hatte Friedrich Ebert eine akute Blinddarmentzündung nicht behandeln lassen und starb mit 54 Jahren am 28. Februar 1925. Am 05.03.1925 wurde er auf dem Bergfriedhof seiner Geburtsstadt Heidelberg beerdigt. Wo er heute noch sein gepflegtes Ehrengrab ist.

Noch heute wird Ebert, besonders von SPD-Anhängern, verehrt. Sein Geburtsjahr jährt sich 2021 zum 150. mal.

Nachstehend einige Gedenkmünzen und Gedenkmedaillen die an Friedrich Ebert erinnern: