Schlaf ein Gedicht von Alexander von Bernus
Alexander von Bernus (geb. 1880 – gest. 1965), Dichter und letzter Alchemist, veröffentlichte seit 1902 ca. 450 Werke unter ihnen Gedichte, Dramen, Novellen und Schatten- und Mysterienspiele. Auch übersetzte und dichtete er ca. 1.000 englische Prosa um. In seinem Labor auf Stift Neuburg bei Heidelberg entwickelte er und stellte spagyrische Arzneimittel her. Viele seiner Gedichte sind mystisch, okkultisch und handeln vom Tod und dem Leben danach. Nachstehend eines seiner schönsten Gedichte, das auch in der Gedichteauswahl „Von Fahrt zu Fahrt“ bei Verlag Die Rabenpresse, Berlin, 1937 veröffentlicht ist:
SCHLAF EIN
Schlaf ein! Die Nacht ist tief und weit,
Und ich und du allein –
Wir beide und die Dunkelheit –
Schlaf ein!
Schlaf ein und träume nicht, vergiß!
Laß alles alles sein –
Wir beide und die Finsternis –
Schlaf ein!
Schlaf ein! Da draußen rauscht die Zeit
Und kann doch nie herein –
Wir beide und die Ewigkeit –
Schlaf ein!
Von 1907 bis 1912 unterhielt Bernus im Haus Nr. 32 der Ainmillerstra?e ein eigenes kleines Theater, die